Teilnehmerkommentare:
„Nach einem anstrengenden, kraftzehrenden Schuljahr müssen die Ferien einfach mit einem Highlight starten. Die Sommerakademie ist für mich seit Jahren ein MUSS, denn ich weiß, dass ich mit dem Kreativitätsschub positiv in die Sommerferien starte.“
„Ich habe es genossen, dass die Workshopleiter auch abends und beim Essen immer ansprechbar waren und wir tolle Unterhaltungen hatten.“
„Wir hatten super Workshopleiter, am liebsten hätte ich alle Workshops besucht, aber ich habe sehr viel gelernt und freue mich, einiges nächstes Jahr anzuwenden.“
„Sommerakademie, das heißt Kontakte pflegen, alte Bekannte einmal im Jahr wiedertreffen und neue interessante, kreative Menschen kennenlernen.“
„Angekommen bin ich hier mit Energielevel 2 von 10, am letzten Tag bin ich bei 8 von 10 und weiß, nächstes Jahr komme ich wieder!“
„Es war eine ungemein entspannte und kreative Stimmung, egal zu welcher Gruppe ich mich gesellte, an welchen Tisch ich mich setzte, ich hatte tolle Gespräche und eine gute Zeit.“
Nach einem ruhigen gemeinsamen Ankommen, ersten Wiedersehensgesprächen und einer allgemeinen Einführung in den Ablauf der TheaterSchule-Sommerakademie sowie in das Thema „Rollen“ teilten sich die Teilnehmer in die einzelnen Workshops auf. Hierbei gab es ein vielfältiges, interessantes Angebot, welches sich dem Thema Rollen durch unterschiedliche Zugänge und Perspektiven näherte.
Lajos Talamontis Workshop „Körperarbeit, szenische Grundlagen und Rollenentwicklung“ arbeitete an und mit der Physis als Grundlage für szenisches Arbeiten und der Kreation von performativen Projekten. Praktisch erforschten die Teilnehmer die eigene Körperarbeit und gelangten über Improvisationen zu szenischen Materialien und unterschiedlichen Rollen. Hierbei wurde immer wieder diskutiert, wie unterschiedliche performative Ansätze im Unterricht genutzt werden können, welche Bedeutung diese Ansätze auch für Schüler haben. Verschiede Zugänge und Arbeitstechniken wurden erprobt und auf den Prüfstand gestellt. Durch die Herangehensweise war im großen BerlinBrandenburg-Saal eine ganz besondere Atmosphäre.
Die Ergebnisse und Arbeitstechniken wurden den anderen Teilnehmern bei der Präsentation nähergebracht. Eindrücklich wurde die enorme Körperlichkeit und ein Spiel fast ohne Sprache, welches neue Räume auf der Bühne schaffte und Rollen, die dem Zuschauer vielschichtig bewusst wurden.
Der Workshop von Dr. Peggy Mädler „Das Ich als Rolle (Lectureperformance)“ setzte sich mit den eigenen Rollen auseinander, erforschte individuelle und kollektive Rollen und Rollenerwartungen durch Impulse, biografische Schnipsel und Materialen, welche die Teilnehmer mitbrachten. Diese wurden performativ genutzt, unterschiedlich arrangiert und verknüpft, mit analogen und digitalen Präsentationsmethoden kombiniert und dadurch mit einer starken Verbindung zwischen Darstellern und Zuschauern präsentiert. Sehr eindrücklich waren hierbei auch die biografischen Verknüpfungen, die das Zuschauen besonders interessant machten.
Der Workshop von Ines Litka „Selbstinszeniert? – Ja bitte, doch gleich beides!“ wählt zunächst praxisorientierte, eher klassische Theaterarbeit als Ausgangspunkt, erprobte unterschiedliche Warm-ups und handwerkliche Grundtechniken. Ausgehend von der Annahme vieler Schüler, im Theater einen Text zu spielen, wurde nach Alternativen gesucht, um Rollen tiefer zu erarbeiten, Figuren Leben einzuhauchen, sie interessanter zu machen. Hierzu wurde auch ausprobiert, welche Möglichkeiten der Brüche es gibt und wie diese Figuren nahbarer werden. Immer wieder wurden Umsetzungsmöglichkeiten mit eigenen Kursen erarbeitet und Alternativen ausgelotet. Zur Präsentation stand der Held im Mittelpunkt, welcher aus verschiedenen Facetten und theatralen Grundtechniken zum Leben erweckt wurde, um ihn durch die Aussage Brechts „Unglücklich das Land, das Helden nötig hat!“ wieder zum Einsturz zu bringen. Die Präsentationen multiplizierten die Arbeitsergebnisse und Herangehensweisen in die anderen Gruppen und zeigten die unterschiedlichen Arbeitsweisen und Arbeitsergebnisse eindrücklich. Es fand ein reger Austausch statt und die Gewissheit wurde immer größer: Wir sehen uns wieder … im nächsten Jahr!
(Sebastian Grese)